Poesie

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Dahlheimer Heimatlied

Das Dahlheimer Heimatlied kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Am 09. Juni 1921 komponiert durch Johann Henkel, drückt es die emotionale Bindung und die Sehnsucht der Dahlheimer zu Ihrem schönen und idyllischen Heimatdorf aus.

1. Nicht weit vom deutschen Rheine,
wo sich die Lahn ihm naht,
führt zu den steilen Höhen
manch einsam stiller Pfad.
Dort liegt mein Heimatdörfchen,
versteckt am Waldesrand,
die traute kleine Hütte,
wo meine Wiege stand.

2. Wenn an des Rheines Bergen
das Blut der Reben fließt,
dann schmücken sich die Höhen
und neues Leben sprießt.
Laut jubelnd in den Fluren,
mit duft’gem Blumenstrauß
lacht dann der neue Frühling
ins liebe Vaterhaus.

3. Nicht Gold und reiche Schätze,
sind meiner Heimat Glück,
weil‘ ich in weiter Ferne,
wie sehn ich mich zurück.
Zu Dir, du traute Hütte
im lieben Heimatland,
bleibst mir in meinem Leben
des Glückes bestes Pfand.

4. Hier in jungen Tagen,
mein schönstes Glück geblüht,
hier klang im Mutterarme,
mir einst das erste Lied.
Das drang in meine Seele,
schrieb sich ins Herz mir ein,
mir bleibt das Lied der Liebe
der Heimat Sonnenschein.

Das alte Kreuz 

Das alte Kreuz auf Deuerburger Höh,
Ringsum der Wald, im Tal mein Dorf so schön.
Do steh ich oft und schau zum Himmel auf,
Und denk zurück an meinen Lebenslauf.

Du altes Kreuz, was hast du schon gesehn,
so manches Leid und manches bittre Flehn.
Du host us Dohlem emmer stets bewacht,
zu jeder Zeit, den Menschen Trost gebracht.

Du altes Kreuz, vergiss mich bitte nicht,
Trifft mich ein Leid, sodass mein Herz zerbricht.
Steh ich vor Dir und schau zum Himmelzelt,
du altes Kreuz bringst Licht in meine Welt.

Du altes Kreuz, bewahre unser Land,
zusammenstehen, in Frieden Hand in Hand.
Ein Feuer brennt, als Zeichen jedes Jahr.
Unter dem Kreuz, der ganzen Menschenschar.

Gesang: Reiner Bodenbach und Frank Schmidt
Liedtext: Reiner Bodenbach

Kirmesgedicht – Wie unsere Welt entstand

von Thomas Diefenbach

Erster Tag

Vor geraumer Zeit an diesem Ort, sprach einmal ein fröhlich Wort,
ein weiser Mann in edler Tracht, „Hier soll‘s sein, wo die Welt erwacht“.
„In diesem schönen Tale hier, gönn ich mir mein erstes Bier“
Voller Durst, in einem Zug, leerte er den vollen Krug.
Das Grinsen breit, das Rülpsen laut, er war voll Glück in seiner Haut.
Von Freude getrieben, vom Bier inspiriert, „hier soll’s sein, hier ist’s passiert“.
„Mein Glück gefunden hab ich hier, ich ernenne es zu meinem Revier“.
Jakobus hieß der Wandersmann, dieser fing dann damit an,
das unbebaute, karge Land, neue zu formen mit seiner Hand.

Zweiter Tag

Bäche trug er in sein Tal, so kamen auch mit einem Mal,
Pflanzen, Bäume und Getier, in des Wandersmanns schön Revier.
Er genoss sein Werk, ließ sich nicht lumpen, dann leerte er den zweiten Humpen.

Dritter Tag

An Zuflucht fehlte es ihm noch, ein richtig Heim, kein Erdenloch.
Mit Hammer, Kraft und Tatendrang, fing er dann zu schürfen an.
Dicke Steine für sein Haus, schlug er aus dem Felsen raus.
Er schlug und schlug in den Fels hinein, „Dies hier soll der Steinbruch sein“.
„Gefeiert soll hier einmal werden, von meinen Söhnen, Töchtern, meinen Erben“.
Er wusste gleich: „Mit so viel Stein, baue ich ein schönes Heim“.
„Viele Häuser soll es zieren, doch erst muss ich dieses Bier probieren“.
Das Bier war fad und nicht sehr kalt, was konnte er tun? Doch dann sehr bald,
wusste er den einzig Weg, bei dem viel Arbeit vor ihm liegt.
Hammerschläge, Steine brechen, „Hier wird’s schön, hier will ich zechen“.
Muskeln drücken, knarzende Gelenke, so erschuf er Pidder’s Brückenschenke.
So trank er gleich, wie jeden Tag, sein Bier in Gottes Gegenwart.

Vierter Tag

Einsam war der Wandersmann, er fing zu überlegen an,
„An meines Gleichen fehlt es hier, so schuf er dann aus Erd‘ und Bier,
Mann und Frau, als seine Erben, sie sollen ihm viel Glück bescheren.
Das Land bestellt, das Bier gebraut, er war voll Glück in seiner Haut.
Er war so froh mit seinem Geschafften, alle tanzten, tranken, sangen, lachten,
so leerte er den vierten Humpen, und ist glücklich in sein Bett entschwunden.

Fünfter Tag

Wohl geruht und gut genährt, wurde früh das fünfte Pils geleert.
Er trat hinaus mit voller Freud, da sah er seine fleißig Leut.
Das Feld bestellt, das Bier gebraut, er war voll Glück in seiner Haut.
So sprach er dann zu seinen Kindern, „Ich will euch nicht am Tagwerk hindern,
doch ist das Leben viel zu schön, um nur auf der Schaff herum zu stehen.
Fort an nun ab diesem Tag, lebt ihr auf besondere Art.
Fünf Tage sollt ihr nun zelebrieren, singen, tanzen und nicht den Durst verlieren,
in der Früh so gegen zehn, will ich euch am Bierstand sehen,
denkt nicht an gestern oder morgen, und kümmert euch um keine Sorgen,
speiset gut und trinket lang, bis kein Mann mehr stehen kann,
geht durchs Dorf und sammelt Speisen, dieses Fest soll Kirmes heißen“.
Alle Menschen aus dem Ort, hörten auf sein weises Wort.
Ein Baum gefällt, er ziert das Fest, in unsrem kleinen schönen Nest.
Nach fünf Tagen trinken, feiern und reichlich essen, wollt man es noch nicht vergessen,
so schön war das Gelage, um ihm zu huldigen kam nur eins in Frage,
saufend, lachend mit viel Krach, hat man das Fest zum Schluss gebracht.
Voller Demut und einer Träne, sprach Jakobus seine letzte Rede,
„so schön ist’s an diesem Ort, doch ziehe ich nun weiter fort,
trauert nicht und freuet euch, in einem Jahr weile ich wieder unter euch.
Nun verscharrt eine Flasche Wein, sie soll Zeichen für die Kirmes sein.
Und ebenso soll irgendwer, mich repräsentieren als Kirmesbär.
Feiert dann in großem Rahmen, diesen Ort noch ohne Namen,
Im schönsten Tale leben wir, Dahlheim nenn ich mein Revier.
Mit schweren Schritten ging er fort, sein Geiste lebt an diesem Ort.

E Dorf om Stoggeberch

von Elfriede Mannweiler

De Giggel of em Torm,
Gugt dä en et Bubbeder Loch,
Do sät en Bauererechel:
Ihr Läit – häit rent et noch.

Of em langgezoene Kebbel,
Ganz dicht om Stoggeberch
Su sejst de Dohlem leije,
Med seiner Joggobskerch.

Bewohrt hot mer sich hej
De Frohsinn on et Lache,
Drem kann mer ach en Dohlem
Su urich Fassenacht mache.

Hej kennst de jede Wingel
On ach jed Eckelche,
Die Kerwichgass, die
Leimkaut, die Aasch on et Heckelche.

E Schwätzje of em Dalles
Hon frejer gärn gemach die Läit –
Schod dat dat häit bebäi es,
Et hot kei Mensch mie Zeit.

Of em Däjerborjerkebbel
et Kräiz – et es schon alt;
Dat hot en de foffzicher Johre
De Farrer Leicht do ofgestalt.

Et stieht do drowe
Als Mahnung fier us all
On erinnert us on jene,
Die senn em Kriech gefall.

Zom Himmel scheck ich oft
E Stußgebet e nof:
Herrgott, beschütz mer die Heimat
On baß mer goud of Dohlem of!

E herrlich Fleckche Erd

von Elfriede Mannweiler

Wo et Bett vom Rhein ganz eng,
wochst goldene Wejn on steile Heng,
en Derfer on Städtcher alde Häiser stiehn,
frue Mensche dorch enge Gasse giehn.
Langsam zeije Scheffe of em Strom vebäi,
vom Felse drowe grüßt die Loreley,
Burje stolz on mächdich sichg erhewe,
wat es et schien, om Rhejn ze lewe.
E herrlich Felckche Erd,
us de Herrgott hej hot beschert.

De Addehäiser Fillep

von Elfriede Mannweiler

Hot er gehiert, de Addehäiser Fillep es were do.
Kennerschore lawem no,
mem Rucksack of’m Bockel, stieht e of de Gaß,
die Kenner, die hon ihre Spaß,
reiße Schnude, reiße Grimasse,
„ei ed es doch ned zu fasse“,
rejft ed Ännche denne Kenner zou,
„loß ihr de Fillep mol in Rou!“
De Fillep, dee ergrejft ed Wort,
„ihr Säjpenst, ihr Säjpenst“,
schennt e en anem fort.
„Ei fang doch mol zu singe on!“
Hiert mer dann dat Ännche son.

Fier en Grosche on ach zwoo,
singt e dat Lidd vom arme Floo,
on ach dat Lidd von de Frau Palm,
die die ganz Stubb voll Qualm,
weil verstobbt bei ihr die Pief,
eieiei Maria, Maria durch en Dornwald
ging, Maria aus Bahia, o Maria hilf.l
Alde Wecker, alde Uhre,
die bei manche ned mi mure,
die su mancher ned mi wollt,
die senn fir de Fillep Gold.
Die e iwwer Wech on Pot
Gedreckt of seinem alde Rod,
die dohin e hot gefohr,
en dat Haus wo e bebor.
Ob en Schubbe, Backes, Stall, en Schäijer,
or anner ald Gemäjer,
hot zum Schlofe sichg de Filep hingelocht,
no weiße Kesse, weiße Bettdeck net gefrocht,
hot Hunger ach gelirre,
doch de Fillep war med seinem Lewe zefrirre.